Seit Ausbruch der europäischen Schuldenkrise, insbesondere im Zusammenhang mit Griechenland haben Chinas Investitionen in europäische Unternehmen deutlich zugenommen. Nachdem China seine Präsenz besonders in Afrika und Südamerika ausgebaut hat, nutzt Peking die fortschreitende Krise in Europa und investiert im großen Umfang in europäische Unternehmen.
Ein Beispiel dafür ist der griechische Hafen Piräus, als größter Passagierhafen Europas. Im Zuge der Finanzkrise in Griechenland wurde bereits im Oktober 2009 die Hälfte des Containerterminals an das chinesische Transport-Unternehmen COSCO für die Dauer von 35 Jahren verpachtet. Mit einer Zahlung zum Start von 500 Millionen Euro an den griechischen Staat, hat die gesamte Investition ein Volumen von ca. 3,3 Milliarden Euro. Die Kapazität des Containerterminals soll dabei mehr als verdoppelt und die Hafenanlage modernisiert werden.
Der Chinesische Hafen in Europa
China handelt dabei, im Gegensatz zu Europa, strategisch. Griechenland wird von China als das östlichste Land der EU gesehen und mit einer Regierung zu der man in Peking einen guten Zugang hat. So wird sich China über Griechenland einen weiteren Zugang zu den europäischen Märkten verschaffen um die Markterschließung weiter voranzutreiben.
“Wir wollen Piräus zum Knotenpunkt des Containerverkehrs zwischen Fernost und Osteuropa sowie dem Balkanraum ausbauen”, sagt der Präsident von Cosco, Wei Jiafu. Somit wird Piräus nahe der griechischen Hauptstadt Athen zum ersten “Chinesischen Hafen” in Europa.
Europa – Schnäppchenmarkt für Investoren
Durch die sich weiter verschärfende Krise, wird Europa für chinesische Investoren mittlerweile zum Schnäppchenmarkt. Dabei stehen führende Technologieunternehmen besonders im Interesse der Investoren, die über (fast) unbegrenzte Liquidität verfügen. In Deutschland ist neben dem Maschinen- und Fahrzeugbau, besonders die Umwelttechnik ein gesuchter Investitionsbereich.
Anfang der 1990er Jahre sagte der kommunistische Parteiführer Deng Xiaoping:
“Ruhig beobachten und analysieren, unsere Position sichern, geduldig mit Veränderungen umgehen, unsere Fähigkeiten verbergen und auf den richtigen Moment warten, zurückhaltend bleiben, nie die Führerschaft beanspruchen, bescheiden seinen Geschäften nachgehen.”
Autor und Ansprechpartner: Tobias Loitsch